Artikel in der Zeitschrift rallye racing vom März 1980
Artikel in der Auto Zeitung vom 09.01.1980
Artikel in der Zeitschrift auto motor sport vom 25.2.1981
Die Entstehungsgeschichte
Manchmal kommen die besten Ideen in den unmöglichsten Augenblicken. So dürfte das Herumgekurve mit einem Geländewagen im tiefsten finnischen Winter allgemein nicht zu den innovationsträchtigen Szenarien gehören-und doch war eine solche Situation die Geburtsstunde für einen Meilenstein der Automobilgeschichte. Wenige Jahre später stand er dann im Rampenlicht: Der Audi Quattro. Laut Legende war es einer jener eisigen Tage im Jahr 1976, die für Testfahrer zum Berufsalltag gehören: Neue Audi-Modelle sollten unter arktischen Bedingungen in Finnland ihr Können zeigen.Weil immer etwas schief gehen kann, hatten die Audi Tester neben ihren Versuchsmobilen auch einen Volkswagen-Geländewagen vom Typ Iltis dabei. Während man neue Limousinen testete, fiel Audi Mann Jörg Bensinger auf, dass das spartanische Servicmobil bei schlechten Wetterbedingungen den übrigen Fahrzeugen haushoch überlegen war.Nun mag dies auf Anhieb nicht überraschend erscheinen. Doch wie so oft führte eine Kette von Umständen zur Umsetzung einer neuen Idee. Schliesslich gab es bei Audi einen Entwicklungschef, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, der Marke den “Vorsprung durch Technik” zu sichern: der heutige VW-Chef Ferdinand Piech. Nach seiner Rückkehr schilderte Bensinger Piech die Testeindrücke die Idee für einen Allrad Prototypen war geboren. Im Januar 1978 kam es zur ersten Bewährungsprobe. Die Entwickler trafen sich mit den Konzernherrn an der Turracher Höhe, dem steilsten Pass Europas. Unter härtesten Winterbedingungen überzeugte der Prototyp, bewältigte mit Sommerreifen und ohne Schneeketten problemlos die Steigung. Die endgültigen Weihen erhielt das Projekt 1979. Der finnische Rally Profi Hannu Mikkola unternahm eine Probefahrt im nun Audi quattro genannten Auto. Er erklärt sich bereit, damit bei einer Rallye anzutreten. Vorher jedoch musste man sich um die Präsentation der Zivilversion kümmern. Sie fand 1980 auf dem Automobilsalon in Genf statt. Was dort zu sehen war, wirkte auf den ersten Blick bekannt. Das später Urquattro genannte Auto basierte auf dem Audi Coupe. Um die Spitzenposition im Programm zu dokumentieren, erhielt der quattro verbreiterte Kotflügel und einen tiefergezogen Frontspoiler. Als Antrieb kam ein Fünfzylinder Motor zum Einsatz. Mit 2144 Kubikzentimetern Hubraum, Turbolader und Ladeluftkühlung leistete das Aggregat 200 PS. So stemmte sich der Allradler in nur 7,1 Sekunden auf Tempo 100, erst bei rund 220 Stundenkilometern war Schluss. Das eigentlich Wichtige waren aber die Vorteile der vier angetriebenen Räder. Wenn vier statt nur zwei Räder die Kraft auf den Boden bringen, hat dies Vorteile bei glatter oder verschmutzter Fahrbahn, Kurven werden stabiler und schneller umrundet, weil die Antriebskraft besser verteilt ist. Einerseits entstand so der gute Ruf des ersten in Grossserie gebauten Sportwagens mit Allradantrieb, anderseits sollte sich zeigen, dass auch ein quattro die Naturgesetze nicht überlisten kann. Zunächst freute sich mancher quattro Lenker über die gewonnenen Möglichkeiten. Wer jedoch glaubte sie immer weiter ausreizen zu müssen, machte irgendwann die schmerzliche Erfahrung, dass selbst beste Kurveneigenschaften einmal in einem Abflug enden können. Mit echten Könnern hinterm Lenkrad konnte Audi jedoch unter Beweis stellen, wie überlegen das quattro Prinzip ist. Auf den Rallyestrecken fuhren die Ingolstädter die Konkurrenz in Grund und Boden.1983 setzte Audis Sportabteilung der Urquattro Geschichte das Glanzlicht auf, den Sport quattro. Der um 30 Zentimeter verkürzte Extremsportler war als Basis künftiger Rallyemobile gedacht. Um die Wendigkeit zu verbessern, wurde der Radstand um glatte 30 Zentimeter verkürzt. Der Ganzalumotor leistete 300 PS und beschleunigte in 4,9 Sekunden auf Tempo 100, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Nur 214 der Autos wurden bis 1984 gebaut-zum sagenhaften Stückpreis von 195000 Mark. Schon der Urquattro ging nicht gerade als Sonderangebot durch. Während es das herkömmliche Audi Coupe ab 19000 Mark gab, kostete der quattro 1980 stolze 49900 Mark, 1984 waren es bereit 75920 Mark. All das hinderte quattro Fans nicht, Kaufverträge zu unterzeichnen. Obwohl anfangs nur 400 Autos geplant waren, wurden bis Produktionsende 1991, 11452 Stück gebaut. Damit wurde der Urquattro zum am längsten gebauten Auto der Audi Geschichte. 1989 wurde dem quattro noch eine Vierventil Maschine mit 220 PS spendiert. Neuerliche Preiserhöhungen führten aber zu einem Erkalten der quattro Liebe. 96200 Mark kostete der quattro zum Produktionsende am 17. Mai 1991.
Modellübersicht
Urquattro
Fahrgestellnummern
Urquattro
Farbkombinationen
Urquattro
Getriebekennbuchstaben
Urquattro
Motorkennbuchstaben
Urquattro
Motornummernübersicht
Urquattro
Der Quattro-Mittelmotortyp
Parallel zur Optimierung des S1 plante Audi die Entwicklung eines völlig neuen Autos mit variabelem Allradantrieb und Mittelmotor. Da dieses Auto aber im krassen Gegensatz zur propagierten Philosophie der Seriennähe stand, wurde das Projekt zunächst streng geheim gehalten. Im März 1985 wurde Audi allerdings bei geheimen Tests in Admont / Österreich von einem Fotografen der Grazer Zeitung erwischt, der gleich ganze Serien des Erlkönigs schoss. Audi versuchte die Fotos um jeden Preis exclusiv anzukaufen, der Fotograf blieb aber standhaft und die Fotos erschienen in allen Fachblättern und Tageszeitungen.
Audi Quattro - Motorsporteinsätze 1981 - 1996
Rallyeweltmeisterschaft 1981 |
|
3. Mikkola / Hertz |
Audi quattro |
8. Mouton / Pons |
Audi quattro |
Rallyeweltmeisterschaft 1982 |
|
2. Mouton / Pons |
Audi quattro |
3. Mikkola / Hertz |
Audi quattro |
4. Blomqvist / Cederberg |
Audi quattro |
Rallyeweltmeisterschaft 1983 |
|
1. Mikkola / Hertz |
Audi quattro |
4. Blomqvist / Cederberg20 |
Audi quattro |
5. Mouton / Pons |
Audi quattro |
Pikes Peak 1984 |
|
Mouton |
Audi Sport quattro |
Rallyeweltmeisterschaft 1984 |
|
1. Blomqvist /Cederberg |
Audi quattro |
2. Mikkola / Hertz |
Audi quattro |
11. Röhrl / Geistdörfer |
Audi quattro |
12. Mouton / Pons |
Audi quattro |
Rallyeweltmeisterschaft 1985 |
|
2. Blomqvist / Cederberg |
Audi Sport quattro |
3. Röhrl / Geistdörfer |
Audi Sport quattro |
Pikes Peak 1985 |
|
1. Mouton |
Audi Sport quattro S1 |
Rallyeweltmeisterschaft 1986 |
|
Röhrl /Geistdörfer |
Audi Sport quattro S1 |
Mikkola /Hertz |
Audi Sport quattro S1 |
Pikes Peak 1986 |
|
1. Bobby Unser |
Audi Sport quattro S1 |
Rallyeweltmeisterschaft 1987 |
|
8. Mikkola / Hertz |
Audi 200 quattro |
11. Röhrl / Geistdörfer |
Audi 200 quattro |
Pikes Peak 1987 |
|
1. Röhrl |
Audi Sport quattro S1 |
TransAm USA 1988 |
|
1. Haywood |
Audi 200 quattro |
2. Stuck |
Audi 200 quattro |
IMSA GTO USA 1989 |
|
3. Stuck |
Audi 90 quattro GTO |
4. Haywood |
Audi 90 quattro GTO |
DTM 1990 |
|
1. Stuck |
Audi V8 quattro |
11. Röhrl |
Audi V8 quattro |
DTM 1991 |
|
1. Biela |
Audi V8 quattro |
3. Stuck |
Audi V8 quattro |
10. Jelinski |
Audi V8 quattro |
16. Haupt |
Audi V8 quattro |
D1 ADAC Super-Tourenwagen-Cup 1996 |
|
1. Pirro |
Audi A4 quattro |
5. Wendlinger |
Audi A4 quattro |
7.Vidali |
Audi A4 quattro |
9. Peter |
Audi A4 quattro |
Britische Tourenwagen-Meisterschaft 1996 |
|
1. Biela |
Audi A4 quattro |
7. Bintcliffe |
Audi A4 quattro |
Italienische Tourenwagen-Meisterschaft 1996 |
|
1. Capello |
Audi A4 quattro |
4. Muller |
Audi A4 quattro |
Australische Tourenwagen-Meisterschaft 1996 |
|
1. Jones |
Audi A4 quattro |
3. Murphy |
Audi A4 quattro |
Belgische Tourenwagen-Meisterschaft 1996 |
|
1. Hemroulle |
Audi A4 quattro |
7. Vosse |
Audi A4 quattro |
Spanische Tourenwagen-Meisterschaft 1996 |
|
1. Gene |
Audi A4 quattro |
4. Vinyes |
Audi A4 quattro |
Südafrikanische Tourenwagen-Meisterschaft 1996 |
|
1. Moss |
Audi A4 quattro |
2. Aberdain |
Audi A4 quattro |